
Den besseren Start erwischten jedoch die Hausherren: Ein Pass von Cavanaugh auf Eric Renz sorgte für die frühe 7:0-Führung nach erfolgreichem PAT durch Tobias Pauls. Doch Brown konterte postwendend – seine Läufe waren kaum zu stoppen. Nach einem Drive bis acht Yards vor die Goalline war es schließlich der Bielefelder Spielmacher selbst, der zum Touchdown lief. Der Ausgleich durch Kicker Daniel Korbmacher – 7:7.
Ein verunglückter Punt von Eric Renz brachte die Bulldogs erneut in aussichtsreiche Position. Brown fand Marco De Ante Domio in der Endzone – 14:7. Die Wolves konterten erneut: Wieder war es Renz, der bei einem ausgespielten vierten Versuch den Ball fing und mit dem Extrapunkt zum 14:14 ausglich. Kurz darauf musste der starke Receiver jedoch mit einer Gehirnerschütterung vom Feld. Noch vor der Halbzeit glänzte Brown erneut mit einem 40-Yard-Lauf in die Endzone. Mit dem PAT ging Bielefeld mit 21:14 in die Pause.
Im dritten Viertel haderte Minden mehrfach mit den Schiedsrichtern: Ein Touchdown von Aymen Tlili wurde aberkannt und auch sonst ließen die Hausherren gute Chancen ungenutzt. Auf der anderen Seite war zu spüren, dass Malik Brown angeschlagen war – große Läufe gelangen ihm kaum noch. So stand es vor dem Schlussviertel weiter 14:21. Neun Minuten vor dem Ende fing Benjamin Freese einen Pass in der Endzone – 21:21 nach PAT von Pauls. Kurz darauf überquerte Horevitch die Goalline, der Pfiff kam jedoch zu früh. Doch die Wolves blieben dran: Ein Fünf-Yard-Lauf von Cavanaugh brachte das 28:21.
Die Uhr lief runter – noch zwei Minuten. Ein starker Pass von Brown und ein daraus folgender Late-Hit brachten Bielefeld tief in die Mindener Hälfte. 30 Sekunden vor dem Ende gelang Daniel Korbmacher der Touchdown zum 27:28. Die Bulldogs wagten den mutigen Schritt, verzichteten auf den PAT und spielten auf Sieg: Two-Point-Conversion!
Der erste Versuch wurde nach erfolgreicher Defense-Leistung der Wolves wiederholt – Minden hatte mit zwölf Spielern auf dem Feld gestanden. In der folgenden Szene verletzte sich Kenneth Patten jr. schwer am Sprunggelenk und musste ins Klinikum gebracht werden – Diagnose: komplexe Fraktur, mindestens drei Monate Ausfall. Geschockt von diesem Zwischenfall war die Mindener Defense nicht mehr voll bei der Sache. Malik Brown nutzte die Unkonzentriertheit eiskalt aus und verwandelte die Two-Point-Conversion. Die Bulldogs feierten – die Wolves standen unter Schock.
„Wir haben nicht das abgerufen, was wir können“, ärgerte sich Headcoach Phil Gamble. „Das liegt auch an einer miserablen Trainingsmoral. Beim zweiten Versuch der Two-Point-Conversion müssen wir einfach wacher sein – so kann man das nicht verteidigen.“
Trotz des bitteren Endes gaben sich die Mindener kämpferisch: „Da es kein Unentschieden mehr gibt, müssen und werden wir das Rückspiel am letzten Spieltag in Bielefeld gewinnen – dann liegen wir im direkten Vergleich vorn“, rechnete Routinier Jan-Christian Schmale, früher selbst bei den Bulldogs aktiv. Auch Sportdirektor Volker Krusche blieb optimistisch: „Ein großartiges Spiel, das die Zuschauer begeistert hat. Kompliment an Bielefeld für eine starke Leistung. Aber: Für den weiteren Saisonverlauf ist aus meiner Sicht noch nichts Entscheidendes passiert.“
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Volker Krusche - Minden Wolves (redaktionell geändert)