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Das wird eine starke Neuverpflichtung für die Hamburg Huskies werden: NFL Europe Rekordspieler Werner Hippler hat seine Kandidatur für einen Vorstandsposten bei den Schlittenhunden eingereicht und soll auf der Mitgliederversammlung am 21. November in das Führungsgremium des Hamburger Football-Bundesligisten gewählt werden.
Johannes „Jojo“ Liebnau, Werner Hippler, Timo Müller (v.l.n.r.)
Huskies-Gründer und Vorstand Martin Sieg zieht sich aus der Führungsetage der Huskies zurück, will sich nur noch um das Thema Marketing und Sponsoring bei den Hamburgern kümmern. Dessen Posten will Werner Hippler übernehmen, der sich dann ausschließlich um das GFL-Team kümmern soll. „Ich liebe Football und sehe eine Menge Potenzial im Team, aber auch im Standort Hamburg. Darüber hinaus spielt ja auch mein Sohn Dennis bei den Huskies“, sagt Hippler zu seiner Kandidatur. „Deshalb trete ich an, um mit meiner Erfahrung, meinem Wissen und meinen Kontakten zu helfen.“
Der 47-jährige Inhaber einer Kölner Sicherheitsfirma, der als erster Deutscher beim NFL-Club San Diego Chargers einen Profivertrag unterschrieb und mit 108 Spielen in der NFL-Europe als deren Rekordspieler in die Geschichte eingegangen ist, hat klare Ziele: „Ich bin kein Zauberer, der nur auf Grund seines Namens und seiner Kontakte sofort alles verändern kann. Aber ich möchte, dass wir das Thema GFL-Football wie ein Business ausziehen: Solide Grundlagen, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich, schnelle Entscheidungen, Zuverlässigkeit. Dafür stehe ich.“ Und weiter: „Sportlich wollen wir das Team so entwickeln, dass wir in zwei oder drei Jahren eine Mannschaft haben, die um den German Bowl mitspielen und ihn auch gewinnen kann.“
Neben Hippler hat sich Johannes „Jojo“ Liebnau (35) für den vakanten 3. Vorstandsposten beworben. Der Geschäftsführer einer IT-Headhuntingfirma hat früher selbst Football bei den Huskies gespielt, ist seit drei Jahren dort im Jugendbereich und Teammanagement tätig und sammelte 15 Jahre Erfahrung in Vereins- und Gremienarbeit beim Hamburger Sport-Verein.
Thomas Kuhn - Hamburg Huskies
Die Bundesliga-Footballer der Hamburg Huskies gehen 2018 in ihre mittlerweile vierte Saison. Die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit laufen schon seit einigen Wochen, mit dem Kickoff-Meeting am 2. November fällt der offizielle Startschuss für die Preseason.
„Coach Rouzier und ich werden das sportliche Konzept für 2018, unsere Erwartungen sowie Änderungen in der Organisation vorstellen“, so Sportdirektor Timothy Speckman. Und weiter: „Darüber hinaus sprechen wir über den geplanten Ablauf und Termine der Offseason. Wir laden hiermit alle Spieler, die sich auf dem höchsten Level in Europa messen wollen, herzlich zu unserem Meeting ein“.
Das Kickoff-Meeting 2018 findet in den Räumen von Huskies-Partner „Tunici‘s Restaurant“ (Adolf-Schönfelder-Straße 49, 22083 Hamburg) statt und beginnt um 19.30 Uhr.
Thomas Köhn - Hamburg Huskies
Kurz vor dem Rückflug in seine Heimat verkündete New Yorker Lions-Quarterback Casey Therriault, das er erst einmal seinen Helm und Pad an den Nagel hängt und zumindest für die nahe Zukunft nicht mehr aktiv auf dem Spielfeld die Geschicke im Angriff der Löwenstädter führen wird.
Foto: Rolf Daus / New Yorker Lions
Der 28-jährige Ausnahmesportler auf der Spielmacherposition ging 2017 in seine insgesamt fünfte Spielzeit mit dem Team von Head Coach Troy Tomlin und war einer der Garanten für die insgesamt vier deutschen Meistertitel (2013, 2014, 2015, 2016) und zwei Eurobowl-Titel (2015, 2017) der Braunschweiger Footballer in den zurückliegenden Jahren.
Neben den insgesamt vier deutschen Meistertiteln und zwei Eurobowl-Siegen konnte der aus Grand Rapids, Michigan stammende Spielmacher ebenfalls in insgesamt drei der vier nationalen Endspiele die MVP-Trophäe, die Auszeichnung für den wertvollsten Spieler des Finales, in Empfang nehmen (2013, 2014, 2016). Gleiches gilt für die beiden Eurobowls in 2015 im heimischen Eintracht-Stadion in Braunschweig und beim diesjährigen Finale in Frankfurt gegen die Samsung Frankfurt Universe.
In den fünf Jahren GFL im Jersey der Lions erzielte Therriault über 14.400 Yards Raumgewinn und 168 Touchdowns aus Pässen, zusätzlich erlief er nahezu 1.700 Yards und weitere 27 Touchdowns selbst. Damit war er maßgeblich an der Wiedergeburt der Lions und der europaweiten Erfolgsserie beteiligt. Auch seine weiteren Statistiken suchen in der Geschichte der GFL seines Gleichen.
1.040 von 1.520 Passversuchen (68,4 %) fanden seine Anspielstation - dabei landeten in fünf Jahren nur 21 Bälle in den Händen der Gegner. Ebenso stellen über 250 Yards Raumgewinn pro Spiel und fast 14 Yards Raumgewinn je vollständigen Pass einen Wert dar, den es schwer werden wird in den nächsten Jahren von einem anderen Spielmacher zu knacken. In insgesamt 57 Spielen für die Lions in der GFL ging Casey Therriault 54 Mal als Sieger vom Feld - nur ein Mal gab es ein Unentschieden und zwei Mal eine Niederlage.
Gemeinsam mit seiner Frau Eilat will sich Casey jetzt erst einmal um seine berufliche Zukunft in den USA kümmern und in Süd-Florida Fuß fassen. Eine Hintertür hat sich der Braunschweiger Publikumsliebling der letzten Jahre aber noch offen gelassen: Nach eigener Aussage wird er zwar nicht innerhalb des nächsten Jahres spielen können, aber zu sagen, dass er nie wieder spielen wird, dafür ist es zu früh! Klar sei zudem, dass dies bei keinem anderen Team außer den New Yorker Lions sein wird! Dafür verdanke er New Yorker, den Fans, der gesamten Organisation und allen vor allem Troy Tomlin viel zu viel, als dass er ein anderes Jersey tragen könne.
Holger Fricke - New Yorker Lions
In einem bis zur letzten Sekunde spannenden German Bowl XXXIX, unterliegen die New Yorker Lions letztendlich den Schwäbisch Hall Unicorns vor 13.500 Zuschauern knapp mit 13:14 (7:7; 6:0; 0:7; 0:0) und beenden damit erstmalig seit 2013 als Vizemeister die Saison in der GFL.
David McCants (Foto: Fabian Uebe / New Yorker Lions)
Das Spiel war von Beginn an geprägt durch den ständig anhaltenden Regen und entwickelte sich zu einem Spiel der Ballverluste und vergebenen Chancen auf beiden Seiten. Nachdem Gewinn des Coin Toss eröffneten die Lions den German Bowl mit dem Kick-Off durch Tom van Duijn. Die Offense der Schwäbisch Hall Unicorns um Spielmacher Marco Ehrenfried startete an ihrer eigenen 13 Yard Linie, musste sich aber schnell per Punt wieder vom Angriffsrecht trennen.
Doch auch im Angriff der Lions lief es nicht rund. Nach einem guten Lauf von David McCants zum Auftakt, ging der folgende Passversuch von Casey Therriault, auf den zum German Bowl als Unterstützung angereisten Evan Landi, schief und wurde von Halls Safety Mark Scherenberg abgefangen. Doch sollte das Glück nicht lange auf Seiten der Unicorns bleiben. Denn nur kurze Zeit später gelang Braunschweigs Passverteidiger Tim Unger das gleich Kunststück, in dem er einen Passversuch von Halls Quarterback Ehrenfried abfangen konnte.
Anders als die Haller vor ihnen, nahmen die Lions das Geschenk dankend an. Mit Pässen auf Nathaniel Morris, Niklas Römer und Christian Bollmann, führte Casey Therriault sein Team bis an die 19 Yard Linie der Unicorns heran. Ein Lauf von Therriault selbst und zwei weitere durch David McCants, davon der Letzte über zwei Yards und die New Yorker Lions gingen erstmalig mit 7:0 (PAT T. Goebel) in Führung. Der folgende Angriff der Schwäbisch Haller gehörte der Kombination Marco Ehrenfried und Nathaniel Robitaille. Insgesamt vier Mal bediente Ehrenfried seinen US-amerikanischen Ballfänger und konnte mit dem abschließenden Pass über 15 Yards die Partie auf 7:7 (T. Stadelmayr) ausgleichen. Doch der Konter der Lions ließ erneut nicht lange auf sich warten.
Mit Läufen von Therriault und McCants arbeiteten sich die Braunschweiger mit acht Läufen bis an die zwei Yard Linie der Haller voran. Mit dem ersten Spielzug des zweiten Spielviertels vollendete McCants mit seinem zweiten Touchdown des Spiels zum 13:7 (PAT nicht gut). Dieses sollte auch gleichbedeutend der Halbzeitstand der Begegnung sein, obwohl beide Teams noch große Chancen auf weitere Punkte hatten. So konnten die New Yorker Lions weder aus einem Fumble-Return von Robert Kitching, noch aus einer Interception von Tissi Robinson Kapital schlagen und auch zwei ausgespielte vierte Versuche, in aussichtsreicher Position, bei nur kurzer Distanz zu gehen, schlugen gegen eine starke Verteidigung der Schwäbisch Hall Unicorns fehl. Da aber auch die Angriffsbemühungen der Haller verpufften, blieb es bei der knappen Führung für den Titelverteidiger zur Halbzeit.
Auch in Halbzeit zwei ging das Muntere hin und her auf dem Rasen des Friedrich-Ludwig-Jahn Stadions in Berlin weiter. Der Angriff der Löwen bewegte Yard um Yard den Ball Richtung Endzone der Unicorns, schaffte es aber weiterhin nicht zu punkten. So konnte man weder ein Fieldgoal aus 44 Yard verwandeln, noch einen ausgespielten vierten Versuch an der Haller 19 Yard Linie und weniger als ein Yard zu gehen, in ein neues First Down umwandeln. Die Verteidigung der Braunschweiger in Person von Kerim Homri konnte einen weiteren Ballverlust der Haller Offense an deren 29 Yard Linie produzieren, aber auch daraus resultierten keine Punkte.
Das Highlight auf Seiten eines Angriffs im dritten Spielviertel gelang den Schwäbisch Hall Unicorns in Person von Marco Ehrenfried und Wide Receiver Tyler Rutenbeck. Eigentlich schon von der Lions Defense gestoppt, fand Ehrenfried in letzter Sekunde einen freien Rutenbeck mit einem Pass über 71 Yards zur 13:14 Führung (PAT T. Stadelmayr) mutterseelenallein im Backfield der Löwen.
Mit diesem Spielstand ging es ins letzte und vierte Quarter des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft und es sollte bis zum Ende spannend bleiben. Das finale Viertel begann mit einem weiteren vergebenen Fieldgoal der New Yorker Lions, dieses Mal aus 40 Yards Entfernung.
Der Defense der Löwen gelang der nächste Turnover durch Kerim Homri, der einen weiteren Passversuch von Marco Ehrenfried abfangen konnte und damit einen erfolgsversprechenden Drive des Angriffs der Lions einleiten sollte. Drei Mal David McCants und ein langer Pass von Therriault auf Morris und die Lions standen an der zwei Yards Linie der Unicorns. Hier unterlief dem späteren German Bowl MVP David McCants der einzige Fehler des Spiels. Bei einem weiteren Laufversuch in Richtung Endzone verlor der amerikanische Ballträger der Braunschweiger den Ball, welcher von der blitzschnell reagierenden Verteidigung der Unicorns gesichert werden konnte.
Bei noch knapp fünf verbleibenden Spielminuten lag es nun wieder an der Verteidigung der Löwenstädter, die möglichen Chancen auf den Sieg am Leben zu halten. Zwar musste man zwei große Raumgewinne vom Haller Receiver Robitaille hinnehmen, der sein Team bis in die Hälfte der Lions voranbrachte, doch an Braunschweigs 33 Yard Linie war letztendlich Schluss und die Unicorns mussten sich durch ihren Punter Joseph Joyner vom Angriffsrecht trennen. Damit blieben dem Angriff der New Yorker Lions noch etwas mehr als zwei Minuten, um das Spiel doch noch zu ihren Gunsten zu drehen. Mit Läufen von McCants und Pässen von Therriault auf Landi, Morris, Römer und Hilgenfeldt, arbeiteten sich die Löwen bis an die 18 Yard Linie der Schwäbisch Hall Unicorns voran. Dort lag das Spiel und der mögliche erneute Sieg im German Bowl mit auslaufender Uhr auf dem Fuß von Kicker Tobias Goebel. Doch auch diesen Versuch, dieses Mal aus 35 Yards Entfernung, konnten die Lions nicht verwerten und der Fieldgoalversuch wurde vom Special Teams der Haller geblockt.
Damit Stand die erste Niederlage in einem Deutschen Endspiel seit 2013 und die erste Niederlage in der Saison 2017 überhaupt für die Lions aus Braunschweig fest. Andererseits konnten die Schwäbisch Hall Unicorns im vierten Anlauf ihren ersten Sieg in einem German Bowl gegen die Löwen feiern.
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