„Mich reizt das Projekt in Minden. Da entsteht etwas ganz Großes“, benennt der Amerikaner seine Beweggründe. „Ich möchte jungen Burschen all das zeigen, was ich über die Jahre gelernt habe. Daher konzentriere ich mich auch voll auf
Archivbild aus 2016 von Phil Gamble die Jugend. Sie ist unsere Zukunft!“ Damit aber nicht genug, denn Gamble wird für die Wölfe auch zum Ball greifen und mithelfen, dass das Herrenteam sich die bevorstehende Saison gleich mit Erfolgen versüßen wird. Für die Wolves ist die Zusammenarbeit mit Phil Gamble natürlich ein Riesending. „Er wird den Jugendlichen zweifellos viel Wissen vermitteln können. Aber auch unsere Trainer werden von Phils Erfahrung profitieren“, ist sich Timo Drinkhut sicher. Von 2004 bis 2009 spielt Phil Gamble an der Marshall University in West Virginia, wo er auch seinen Bachelor-Abschluss in Sportmanagement und Marketing ablegt. Das Team der „Donnernden Herde“ (Thundering Herd) besitzt zu Beginn bereits einen starken Running Back, weshalb Gamble zunächst als Safety, in der Folge dann als Linebacker eingesetzt wird. Erst später rückt er auf die Position des Running Backs.
„Nach zwei Jahren im Dress der West Virginia Lightning im Anschluss an meine Collegezeit habe ich für mich registriert, dass nicht jeder den Sprung in die NFL schafft. Daraufhin schlug mir mein Agent vor, nach Europa zu gehen, um weiter professionell spielen zu können“, erinnert sich Phil Gamble. Der erhält einen Anruf von Dale Heffron, bis Juni 2019 Head Coach der Marburg Mercenaries, „Er hat mich gefragt, ob ich ein Teil von etwas Besonderem werden wolle. Der Rest ist Geschichte.“ Gamble spielt vor seinem Wechsel nach Deutschland auch in einem Botschafterteam aus Jacksonville/Florida, dessen Mission es war, American Football in Europa zu präsentieren. Außerdem gehört er dem amerikanischen Team bei der Euro-American-Challenge an.
Seine erste sportliche Station in „Old Germany“ ist Bielefeld, wo er für die Bulldogs aufläuft. Nach einem Jahr bei den Paderborn Dolphins zieht es ihn dann zu den Hildesheim Invaders, mit denen er im vergangenen Jahr als Zweiter der GFL Nord in die Playoffs einzieht. Gamble hat sich übrigens in die Hildesheimer Geschichtsbücher eingetragen, ist er doch der bislang einzige Spieler, dem in den Playoffs ein Touchdown für die Invaders gelungen ist. Phil Gamble hat sich übrigens ein berufliches Standbein – mit dem Football in Deutschland kann man nicht reich werden – längst geschaffen. Seit seiner Zeit bei den Bielefeld Bulldogs hat sich der 1,83 Meter große und 220 amerikanische Pfund (etwa 99kg) schwere Athlet seiner Heimatsprache verschrieben und in der Leineweberstadt „The english speaking area“ aufgebaut, in der er erfolgreich Sprachkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt.