Die Minden Wolves haben im Aufstiegs-Playoff zur GFL2 ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Der Champion der Regionalliga West siegte beim Nord-Meister Hannover Grizzlies mit 58:38 (14:6, 24:20, 14:0, 6:12) und verschaffte sich eine komfortable Ausgangsposition für das Rückspiel am 27. September.
Zahchary Cavanaugh - Foto: Hendric Noah Pieper
Trotz des klaren Erfolges zeigte sich Headcoach Phil Gamble nicht vollständig zufrieden. „Unsere Defense war heute sehr enttäuschend. Wenn man Trainingsintensität und Videoanalyse schleifen lässt, darf man sich nicht wundern, wenn man auf dem Feld nicht weiß, was zu tun ist“, kritisierte er scharf. Offensiv hingegen legte sein Team eine fast perfekte Vorstellung hin.
Quarterback Zachary Cavanaugh dirigierte die Angriffseinheit mit Übersicht und Selbstvertrauen. Bis zum Ende des dritten Viertels erzielte seine Offense bei jedem Drive einen Touchdown. „Ich bin absolut stolz auf meine Spieler. Sie haben für ein starkes Polster gesorgt“, sagte der US-Amerikaner. Runningback Jordon McKenzie glänzte dabei mit mehreren spektakulären Läufen, Wide Receiver RayShon Fletcher mit sehenswerten Catches und Touchdowns.
Die Partie begann jedoch mit Punkten für die Hausherren: Hannovers Quarterback Tyler Eggers nutzte die Schwächen der Mindener Verteidigung auf der linken Seite und lief in die Endzone. Doch die Wolves antworteten prompt. Nach einem 60-Yard-Lauf von McKenzie vollendete Cavanaugh selbst zum Touchdown und legte per Conversion nach. Wenig später erhöhte McKenzie auf 14:6.
Im zweiten Viertel drehten die Grizzlies zunächst auf und glichen zum 14:14 aus. Doch dann kam der große Auftritt der Wolves-Offense. Ein Trickspielzug über mehrere Rückwärtspässe brachte Fletcher frei, der das Feld zum 20:14 überquerte. Die Grizzlies verkürzten zwar noch einmal, doch McKenzie und Cavanaugh legten nach. Fletcher sorgte schließlich mit einem langen Passfang kurz vor der Pause für das 38:26.
Nach dem Seitenwechsel bauten die Gäste den Vorsprung weiter aus. René Lange erhöhte auf 44:26 und bereitete anschließend auch den nächsten Touchdown von Cavanaugh vor. Spätestens beim 52:26 schien die Partie entschieden.
Überschattet wurde der Abend von einer schweren Verletzung: Am Ende des dritten Viertels blieb Abwehrspieler Sebastian Schneider am Boden liegen. Beide Teams bildeten einen Kreis um den 27-Jährigen, der nach eineinhalbjähriger Pause erst kürzlich zurückgekehrt war. Mit einer schweren Beinverletzung wurde er ins Krankenhaus gebracht und noch am Abend operiert.
Das letzte Viertel geriet dadurch zur Nebensache. Hannover verkürzte noch durch Lucas Theek und Solomon Sheard, ehe Fletcher mit einem starken Lauf bis an die 5-Yard-Linie den Schlusspunkt vorbereitete. Cavanaugh vollendete zum 58:38-Endstand.
Trotz des klaren Erfolges warnte Sportdirektor Volker Krusche vor Übermut: „20 Punkte sind drei Touchdowns – das ist kein dickes Polster. Hannover hat gezeigt, dass sie sich noch nicht geschlagen geben. Unsere Fans können sich auf ein spannendes Rückspiel am 27. September freuen. Immerhin geht es um den Sprung in die 2. Bundesliga.“
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Volker Krusche - Minden Wolves (redaktionell geändert und gekürzt)